APRIL 2007

 

Weiter geht's mit den Berichten aus "fernen Landen".

SONNTAG 1.4.2007

Samstag und Sonntag verbringen wir wieder mal mit Einkäufe erledigen. In der Heimat sollen die Geburtstagskinder nicht unbeschenkt bleiben und deshalb durchstöbern Manfred und ich diverse Geschäfte und Märkte nach Originellem - ziemlich schwierig hier, also bleibt's bei "Normalem". Dafür leistet sich Manfred endlich eine neue Web-Cam - also ran an den PC und skypen - Ihr seht uns jetzt doppelt-scharf !

Samstag Abend sind wir mit "neuen" französischen Freunden, Natacha und Jean, im Roman Seaside auf der Terrasse essen - bei legendären 23° sitzen wir bis ein Uhr nachts im Freien !

 

MONTAG 2.4.2007 - FREITAG 6.4.2007

Leider kann ich Euch von dieser Woche nicht viel berichten, außer: Am Samstag Abend haben wir uns temperatur-mäßig zu früh gefreut !!! 

Mir klingt die ganze Zeit die Verlockung "Wir übersiedeln in subtropische Gefielde" schmerzlich in den frierenden Ohren ! 

Von wegen Tropen (egal ob Sub~, oder nicht) - die Quecksilbersäule im Thermometer hat sich nach heftigem Regen am Montag selbstmörderisch in die Tiefe gestürzt und sich bei schweinekalten 14° Grad "dafangen" (vielleicht liegt's ja am "Jahr des Schweins" ?). Da tröstet auch nicht die stolze Ansage in CCTV 9 (China Central Television, Kanal 9, englischsprachig), dass am Donnerstag der kälteste 5.4. seit 1951 war ! 

Gerade jetzt, wo sich China zumindest meteorologisch von seiner schlechten Seite zeigt, kommt Verena, eine nette Deutsche, angeflogen. Am Dienstag lerne ich sie im Chinesisch-Kurs kennen und nehme sie am Nachmittag mit, um ihr ein paar Fix-Punkte in Zhuhai zu zeigen.

Am Mittwoch gehen Natacha und ich nochmals shoppen, sie und Jean fliegen morgen für 4 Wochen nach Hause und sie braucht noch ein paar Souvenirs. Da sie erst ein paar Wochen hier ist, durchstreife ich mit ihr die "unendlichen Weiten" des underground's. 

Manfred meint beim Thema "Mitzunehmendes" immer, man sollte jedem ein Fläschchen Maotai mitbringen, nach dessen Konsum bzw. Erstverkostung sich der Beschenkte NIE wieder etwas aus China wünscht, erwartet oder gar erhofft.

Donnerstag nehme ich Verena nochmals nach dem Kurs mit zum Gentry Garden und wir versuchen, ein Appartement hier für sie zu finden, was erstaunlicherweise mit unserem Mini-Chinesisch schon recht gut klappt - allerdings nur die Beschreibung dessen, was sie sucht - aufzutreiben ist leider nichts Passendes.

Soweit zu: Es gibt nicht viel zu berichten...

 

SAMSTAG 7.4.2007 + SONNTAG 8.4.2007

Am Samstag schon wieder shoppen im underground und Umgebung - diesmal begleiten wir Verena, die dringend Sachen für ihre (nun doch gefundene) Wohnung benötigt und sich nach 4 Tagen in Zhuhai noch nicht ganz zurecht findet. Ein wirklich netter Nachmittag mit Kaffee zwischendurch und viel Spaß.

Am Abend gehen Manfred und ich noch in ein Sichuan-Lokal (in österreichischen China-Restaurants: das berühmte "nach Sezchuan-Art") in GongBei, super-scharf, super-lecker !!!

Am Sonntag ... ach ja, es is' ja Ostern ! ... wollten wir eigentlich nach Macao, aber nach spätem Aufstehen fehlt uns irgendwie der Elan, Manfred versumpft hinter seinem Laptop und ich radle planlos durch die Gegend.

Während in Österreich traditionell das Fest begangen wird...

... bleibt's hier bei einem kläglichen Versuch:

Jetzt fällt mir beim Schreiben grad' ein, dass ich in keinster Weise an Karfreitag gedacht hab', weil hier Ostern halt kein Thema ist. Hoffentlich hab' ich kein Fleisch gegessen...     Aber Manfred meint gerade, wir wären im "Shanghai" essen gewesen und ich hätte eh "an Tofu g'essen" und dann hätten wir "no a bissal a beef g'habt"...

 

MONTAG 9.4.2007 - FREITAG 13.4.2007

Am Ostermontag lädt uns Elfi zu Osterschinken mit Kren (!!!) und Brot ein. Alles aus Ö ! Bei der Lieben gibt sich gerade die Verwandtschaft die Klinke in die Hand (Schwester mit Familie abgereist - Sohn mit Bekanntem im Anflug ...), darum hat sie immer Leckerbissen aus der Heimat parat.

Ein netter Abend !

Am Dienstag ist nichts los, ach ja, außer Chinesisch-Kurs natürlich.

Mittwochs fahre ich mit Julia und Monika das erste Mal nach Guangzhou, Julia muss zur deutschen Botschaft wegen neuer Pässe für ihre süßen Söhne, die Baby-Gesichter in den alten Dokumenten stimmen nicht mehr ganz mit der Wirklichkeit überein und sie fliegt ja Mitte Mai zurück nach Deutschland und Dänemark. Nach langem Stau und kurzen Zwischenstop in Botschaft (wird von Monika und mir für McDonalds Café genützt) geht's dann weiter in den berühmt-berüchtigten Stoff-Markt. Auf 4 Etagen reiht sich ein (ca. 9m² großes) G'schäftl an das andere - Seide, Cashmere, feinste Wollstoffe, Leinen, Spitze .... Ein Traum - ich fürchte, unsere Schneiderin wird in nächster Zeit wegen Überlastung zusammenbrechen. Vorerst tut dies aber eher Julia unter der Last des gekauften Tuchs...

Beim nächsten Mal darf ich den Fotoapparat nicht vergessen, diese Farbenpracht muss festgehalten werden.

Nach 3 Stunden Stoffe schauen, fühlen, riechen, kaufen geht es dann weiter zum Metro - ja, richtig gelesen, den gibt's hier auch !

Eigentlich wollte ich nichts einkaufen, aber bei Twinings "Earl Grey" und Coppenrath's "Grazer Ringe" und Keksen mit Hagelzucker werd' ich dann doch schwach. Außerdem ist's interessant zu wissen, wo es das gibt, was man eigentlich eh nicht braucht, aber in der Ferne dann doch manchmal vermisst !

Eine lustige Heimfahrt mit Verzehr von gerade erworbenen Chips, Coke light, Keksen und Ritter-Sport beschließt den Gaudi-Tag !

Donnerstag: Chinesisch (PS: wir lernen gerade unsere ersten 30 Schriftzeichen lesen und schreiben, ääh, bei uns wohl eher: malen...)

Am Nachmittag fahre ich noch zum CITS (China International Travel Service) und bespreche mit einem netten Mitarbeiter, der noch dazu perfekt Englisch und Deutsch (!) spricht, eine Reise, die Manfred und ich in der ersten Mai-Woche unternehmen wollen. Es soll nach Guilin (Li-Fluss) und dann nach Xi'an (Terrakotta-Armee) gehen...

UND vor allem:        LIEBE MAMA: SHENG RI KUAI LE !!!

Freitag besuche ich mit Elfi, ihrem Sohn David, dessen Bekannten Markus und einem jungen Mädchen aus Argentinien eine Vernissage dreier chinesischer Maler, Vater Xue und seine beiden Söhne. Die Ausstellung ist im Museum von Zhuhai, das sich nicht weit von unserer Wohnanlage befindet. Hochoffizielle Eröffnungsfeierlichkeit mit vielen lokalen Größen, Einheimischen und Expats - schöne Gemälde und prima Buffet ! 

Abends gehen wir mit den Schwingenschuhs und Verena ins Lao Beijing essen - unsere 1. Peking-Ente seit unserer Ankunft ! ... und Frösche !

 

SAMSTAG 14.4.2007 + SONNTAG 15.4.2007

Am Samstag geht gar nichts ! Null Bock auf gar nichts ! Nur ausschlafen und rumhängen und sich auf den morgigen Ausflug nach Macau (od. Macao) freuen.

Am Abend verabreden wir uns wieder mit Verena, gehen auf ein Nepp-BBQ ins Roman Seaside und anschließend in die Live-Bar, wo wir fast in unsere 1. Schlägerei verwickelt werden. Wir sitzen gemütlich mit Verena und zwei weiteren Deutschen im Vorgarten, weil drinnen die Live-Band zu laut spielt und unterhalten uns gerade über das Leben in China, als hinter uns ein "Besoffener" scheinbar gerade seine Ausländerfeindlichkeit entdeckt (oder auch schlicht und ergreifend zu betrunken ist...) und meint, er müsse seinen Gartenstuhl mit voller Wucht auf unseren Tisch werfen - was er auch tut. Sein Freund (ebenfalls bereits "hinüber"), kommt sich entschuldigen, fängt aber auch gleich zu streiten an. Nach dem Motto "Der Klügere gibt nach" beschwichtigen wir so gut es geht und fahren nach Hause - hätte echt nicht sein müssen ! Bislang lief hier alles so schön friedlich ab.

 

Sonntags geht's dann mit Elfi, Martin und David Sch. sowie dessen Bekannten Markus um 8:30 zum WanZai Gang (Hafen im Stadtgebiet WanZai), wo wir die 9-Uhr Fähre nach Macau nehmen. 

 

Deshalb gleich vorweg einen Plan und eine Erklärung:

Macau besteht aus der Halbinsel Macau, die sozusagen südlich an Zhuhai (ganz oben auf der Karte) "dranhängt" und auf die wir bisher zu Fuß über die Grenze gelaufen sind. Von dieser Halbinsel stammen die letzten Fotos (Anfang Dezember), z.B. von der Fassade Sao Paulo, dem Leuchtturm und der Fußgängerzone mit den Kolonialbauten.

Noch weiter südlich liegt Taipa und Coloane (vormals zwei Inseln [die grünen Flecken], die aber heute durch Verlandung und künstliche Aufschüttung [die rosa Fläche dazwischen] nur mehr eine sind). Durch Aufschüttung entstand auch der Flughafen (grüner Streifen ganz rechts).

Taipa ist mit der Macau-Halbinsel mit drei Brücken verbunden.

Wir sind also vorbei an Haifisch-Flossen-Geschäften und losgedüst mit dem Taxi Richtung Süden, längs über die Halbinsel Macau, durch Taipa bis ans Süd-West-Zipfelchen von Coloane, nach Coloane Village, in der die Kirche St. Francis Xavier liegt. Elfi und Martin gehen dort in der 10-Uhr Messe, die ihr Sohn David als Kaplan und Markus als Pfarrer mitzelebrieren. 

 

Manfred und ich schnappen uns derweil wieder ein Taxi und fahren auf den Hügel "Alto de Coloane", auf dem der Tian Hou Tempel und die über 20m hohe A-Ma Statue stehen (A-Ma ist die Schutzpatronin der Seefahrer und gab der Insel MACAU auf ihren Namen, vom chinesischen A-Ma-Gau [Bucht der A-Ma]).  

Hinunter von diesem Berg gehen wir dann zu Fuß, auf einem wunderschönen Weg durch die grünen, dicht bewachsenen Berge mit Vogelgezwitscher und allerlei Gekrabble im Gebüsch (?) - allerdings über mehrere Kilometer auf der Südseite des Berges bei strahlendem Sonnenschein um die Mittagszeit ! Na, ein paar Kilo runterschwitzen ist auch nicht schlecht...

Anschließend treffen wir uns wieder mit den Schwingenschuhs in "La Gondula", direkt am Meer für Pizza und Pasta und krügeweise Sangria (und das zu Mittag !).

Mit dem Bus geht's dann zurück ins Casino-Viertel von Macau mit dem neuem Spielerparadies "Wynn". 

Auch ins Casino "Lisaboa" schauen wir rein, aber nicht um zu zocken, sondern uns die dort ausgestellten Kunstobjekte anzusehen. 
Zu bestaunen gibt's vor allem beeindruckende Steinschnitzereien, die alle aus einem einzigen Steinbrocken (meist Jade) geschaffen wurden, mit all den Hohlräumen, Verkettungen und Geranke...  

 

 

Dann gibt's ein bißchen Kontrast-Programm: Weg von den Glaspalästen, durch enge Gassen (auch das ist Macao) zum Hauptplatz am Ende der Fußgängerzone, wo wir im idyllischen Innenhof des Rathauses kurz Rast machen.

 

Noch schnell ein Häppchen von den unzähligen Straßenköchen und dann ...

 

...hinauf zu den Ruinen der 

Saõ Paulo...

... und durch die abendliche 

Fußgängerzone zurück !

DANKE AN ALLE FÜR DEN WUNDERSCHÖNEN TAG !!!

 

MONTAG 16.4.2007 - FREITAG 20.4.2007

Am Montag gibt's nur einen wichtigen Punkt:

An Anneliese: Alles Liebe zum Geburtstag ! 

Dienstags tut sich nicht viel, Chinesisch lernen halt...

Und Manfred und ich beschließen, in der 1. Maiwoche, in der es wieder ein paar Nationalfeiertag gibt, ein bißchen in China zu reisen. Kurzfristig ist auch Singapur im Gespräch, aber schließlich wollen wir doch lieber nach Guilin und Xi'an. Es wäre doch schade, nichts von China gesehen zu haben...

 

Julia, Karin und ich sind am Mittwoch bei einer 2-stündigen Hand- und Fußpflege - man gönnt sich ja sonst nix ! Anschließend lauf' ich noch zur Schneiderin, Manfred bekommt neue Hosen, da er aus seinen alten schon fast "rausfällt".

 

Am Donnerstag plane ich vorab die Rundreise Zhuhai-Guilin-Xi'an-Zhuhai durch und setze mich mit Herrn Huang vom CITS per Telefon und e-mail in Verbindung, damit er über das China International Travel Service die Buchungen vornehmen kann. Am Abend sind wir "Chinesisch"-Mädels zum gemeinsamen Abendessen im Shanghai verabredet, doch Julia's größerer Sohn wird krank und so gehen wir "nur" 4-Damen-hoch, Karin, Verena, eine chin. Praktikantin und ich - voll spaßig, der Abend !

Freitags versetzt mich das 1.Mal meine AI (Hausmädchen), so muss ich selber wieder 'mal ran an Putzeimer und Wischtuch. 

Ich übertreib's dann wieder mächtig, Fliegengitter werden ausgehängt und unter der Dusche geschrubbt - Hey, man sieht wieder was vom Garten ! 

Und da ich ja schon mal dabei bin... unser Teppich sieht auch nicht mehr sehr astrein aus. Aber was tun - ohne Kamp und Liegebrett ?

Na, bitte - geht doch: 

der Wohnzimmerboden, Gott-sei-Dank gefliest - wird zum Waschbrett-Ersatz ...

... die Dusche ersetzt (zugegebenermaßen unzureichend) die Strömung des Kamp-Flusses !

 

SAMSTAG 21.4.2007 + SONNTAG 22.4.2007

Am Samstag muss Manfred in die Firma, es wird schon eingearbeitet, damit sie in der 1.Mai-Woche anstelle der paar Feiertag eine ganze Woche frei haben.

Am Sonntag wird nur gefaulenzt.

 

MONTAG 23.4.2007 - FREITAG 27.4.2007

Am Montag treffe ich mich mit Herrn Huang im CITS, um die Reise zu besprechen. Ach - ist das alles kompliziert hier ! Obwohl es die Sache schon erheblich vereinfacht, dass Herr Huang Englisch spricht und sehr gutes DEUTSCH (!). Doch scheint es echt ein Problem darzustellen, dass man vielleicht auch etwas alleine unternehmen will, für jeden Tag sind Fahrer und Auto eingeplant, selbst für die Abholung vom Flughafen ! Als ob man nicht einmal in der Lage wäre, selbst in einen Shuttle-Bus zu steigen und ins Stadtzentrum zu fahren. Es bedarf schon einiger Überredungskunst und Standfestigkeit, um eigene Wünsche durchzusetzen... und billig ist das alles auch nicht gerade.

Am Dienstag Chinesisch ....

Für Mittwoch hätte ich eigentlich geplant gehabt, mich zum 1. Mal alleine

Am Donnerstag wieder Chinesisch...  und ein weiteres Mal zum CITS, diesmal wird alles fixiert und bezahlt (bähhh). Von 13.30 bis 17.30 muss ich abermals alles durchdebattieren: "Nein, keinen Privat-Chauffeur vom Flughafen zum Hotel." - "Ja, natürlich schaffen wir es, in einen Bus zu steigen" - "Nein danke, für brauchen keinen eigenen Guide, um durch Reisterrassen zu wandern!" - "Nein, wir brauchen auch keinen Privat-Chauffeur vom Hotel zurück zum Flughafen"... u.s.w. 

Freitags noch schnell mit der AI die Wohnung auf Vordermann bringen, ein paar Kleinigkeiten fürs Verreisen erledigen und ein paar letzte Besorgungen: wieder 'mal eine neue Speicherkarte für die EOS Kamera, diesmal vorsorgehalber gleich 2 GB - ich glaube, die Händler im underground hassen mich schon ein bißchen, weil sie bei mir keinen "Riss" mehr machen. Begonnen haben die Preisverhandlungen bei 500 RMB für die Karte, bezahlt hab' ich schlussendlich 300 RMB, aber für 2 (!). Hab' ich da Respekt in ihren Augen gesehen, oder doch nur Ärger ??? Aber ich bin sicher, er hat noch immer was dran verdient, sonst hätt' er sie mir nicht um den Preis gegeben...

DIE REISE

 

SAMSTAG 28.4.2007 - MONTAG 30.4.2007

Am Samstag Vormittag sind wir noch mit schnell-Koffer-packen beschäftigt, am Nachmittag machen wir uns gegen 15.45 auf den Weg Richtung Flughafen Zhuhai, wo wir gegen 16.35 ankommen. Der liegt weit außerhalb des Stadtzentrums, so ungefähr 40 km...

Mit einer Boeing 737-400 (oder so ?) geht's dann um 18.05 los zu unserem ersten Reiseziel: GUILIN. Guìlín liegt im Norden der Provinz Guăngxī, die sich westlich "unserer" Provinz Guăngdōng befindet. Guìlín liegt am Li Jiāng und ist bekannt für die einzigartige Landschaft aus Karstbergen.

Um 19.10 landen wir bei strömenden Regen in Guìlín und fahren mit dem Shuttle-Bus zuerst zum Aviation Hotel und von dort mit dem Taxi zum Golden Dragon Hotel (jīn lóng jiŭ diàn).

Erste Aktion: Manfred muss die Klospülung reparieren:

Noch schnell ein paar Besorgungen für den nächsten Tag und ab ins Bett.

Am Sonntag holt uns der Fahrer samt 7-sitzigen Van um 8 Uhr vom Hotel ab. Für heute haben wir eine Wanderung in den Reisterrassen unweit der Stadt Lóngshèn (nördlich von Guìlín) geplant und der Chauffeur bringt uns - nachdem wir ihn wegen eines etwas verspäteten Frühstück ein bißchen warten lassen - zuerst in ein ca. 90 km entferntes Minoritätendorf des Yao- oder Miao-Volksstamms. 

Die Frauen von Huángluò (=Name des Dorfes) sind für ihre (bis zu 1,8m) langen Haare berühmt und haben es sogar zu einem Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde gebracht. 

Wir werden gleich beim Aussteigen aus dem Auto von äußerst aufdringlichen Souvenir-Verkäuferinnen belagert und retten uns in ein Gemeinschaftshaus, in dem gerade eine Volkstanz- und Haar-Bändigungs-Vorführung stattfindet. Die Frauen des Dorfes kämmen ihre überlangen Haare über den Kopf nach vorne und drehen den so entstandenen "verkehrten" Pony-Schwanz zu einem Zopf, der dann einige Male um den Kopf gewunden wird, wobei vorne eine Art "Knopf" entsteht - na, macht Euch lieber selbst ein Bild:

Anschließend laufen wir noch über eine wackelige Hängebrücke ans andere Ufer des Xūn Jiāng, um das restliche Dorf zu besichtigen:

Dann geht's noch weiter hinauf in die Berge, auf einem Parkplatz eine halbe Stunde Fußmarsch unterhalb des Dorfes Píng’ān ist dann Schluss mit Auto - weiter geht's auf Schuster's Rappen.

 Leider schüttet es ohne Unterlass und unser erste Einkauf gilt nicht den Souvenirs, sondern dem Regenschutz...

Nach einer halben Stunde erreichen wir Píng’ān, von wo aus wir weiter auf den Berg steigen, um einen nebelverhangenen Blick auf die berühmten Lóngjī  Reisterrassen (lóngjī =Drachenrücken, so heißt der Bergrücken dort).

Aber der Ausblick lohnt die nassen Füße doppelt und dreifach !!!

Wir wandern dann noch 2 Stunden - teilweise durch Nebel und diffuses Licht  - am Bergrücken entlang und kehren über einen anderen Weg ins Dorf Píng’ān zurück 

und von dort dann zu unserem Fahrer, der geduldig im Auto seit Stunden vor sich hin "büsselt".

Um 15.30 treten wir die Rückfahrt nach Guìlín an, denn uns ist echt kalt geworden und wir freuen uns auf eine heiße Dusche, bevor wir dann abends die Innenstadt von Guìlín besichtigten wollen.

Um 18.00 geht's dann ins Zentrum von Guìlín, wo eine äußerst gepflegte Fußgängerzone zum Bummeln einlädt. Zuerst gönnen wir uns noch ein gutes Abendessen und dann ... 

... laufen wir offenen Auges in eine Touristen-Falle: Ein junger Mann (natürlich Student der Kalligraphie, der Einzige seines armen Dorfes...blabla) spricht uns in gutem Englisch an, er fragt, woher wir denn kämen und  - siehe da - endlich mal einer der Austria nicht gleich mit Australia verwechselt und sogar weiß, dass wir eine Hauptstadt namens Wien haben und ein paar berühmte Leute wie Mozart und Freud ! Nachdem wir ihm sagen, dass wir eine nächtliche Bootsfahrt über die "4 Seen und 2 Flüsse" (ein Wasserweg-System in Guìlín) machen wollen, bietet er uns an, uns zum CITS zu begleiten, wo er uns helfen wolle, noch für diesen Abend Karten zu ergattern... Soweit, so gut ... Schließlich stellt sich rein zufällig heraus, dass wir bis zu Abfahrt des Bootes noch eine gute Stunde Zeit hätten:  und so ist es dann auch. Lustig ist dann noch: Kaum sind wir "abgefertigt", betritt ein Deutscher das Teehaus - offensichtlich mit "Bruder Nr. 14" - "This is the teahouse of my sister" - Ach nein, wirklich ??? - Der Nächste, bitte...

Aber der junge "Student" ist dann doch noch so nett und bringt uns - nachdem wir die Tickets abgeholt haben - zur Anlegestelle des Rundfahrtbootes. Eineinhalb Stunden geht's dann gemütlich durch Kanäle, Schleusen, über Seen und Teiche - rundherum ist alles soooo kitschig beleuchtet, dass es schon wieder schön ist:

 

Am nächsten Tag, Montag, geht es gleich morgens nach dem Frühstück mit dem Taxi zur Schiffsstation außerhalb von Guìlín, wo schon eine ganze Armada von Ausflugsbooten auf Touristen wartet... 

Ja - und das ist die Route...

Die Flusslandschaft ist wirklich traumhaft schön, diverse Reiseführer irren hier nicht, wenn sie schreiben, dass man das gesehen haben sollte, ist man in China unterwegs...

 

 

In Yángshuò angekommen, durchschlendern wir die West-Street, kaufen uns ein Bus-Ticket für dieRetourfahrt nach Guìlín und gehen dann noch gemütlich in eine der vielen Straßenbars, die hier teilweise auch von europäischen "Aussteigern" betrieben werden.

Außerdem bieten sie hier allerlei kurioses Freizeitvergnügen an, zB.:

 

Zurück in Guìlín erklimmen wir den berühmten Elefantenrüsselberg (benannt nach seiner Form eines im Li-Fluss trinkenden Elefanten) ...

... und haben von dort aus einen herrlichen Blick auf den Tunnelberg (sieht - find' ich - auch aus wie ein Elefant !) und einen romantischen Sonnenuntergang - seufz !

Dann durchschlendern wir noch einen Nachtmarkt und lassen unsere Namen "lautähnlich" in chinesischen Zeichen malen (zurück zu Hause kann's dann aber keiner unserer chinesischen Bekannten lesen - macht nichts - ist trotzdem eine schöne Erinnerung !)

 

FORTSETZUNG der Reise u.a. siehe "MAI07" => bitte anclicken

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Susanne und Manfred Strauß, Zhuhai